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Protestmarsch in Bern«Sich zu dritt auf einen 70-Jährigen zu stürzen, ist lächerlich»
Nachdem er beim Klima-Protestmarsch Aktivisten beiseite geschubst hatte, wurde ein Senior von mehreren Polizisten zu Boden gedrückt. Er wirft der Kapo übertriebene Härte vor.
Darum gehts
Ein langsamer Marsch von Renovate Switzerland blockierte am Montagnachmittag den Verkehr in der Berner Innenstadt.
Ein Mann versuchte, die Demonstranten von der Strasse zu schieben. Anschliessend wurde er von Polizisten zu Boden gedrückt.
Der 69-Jährige erachtet das Vorgehen der Polizisten als übertrieben hart. Die Polizei hält dagegen, der Mann sei handgreiflich geworden.
Der Verkehr zwischen dem Berner Hauptbahnhof und dem Kocherpark floss am späten Montagnachmittag nur sehr langsam. Grund waren 13 Aktivistinnen und Aktivisten von Renovate Switzerland, die mit ihrem langsamen Protestmarsch die Hauptachse blockierten.
Die Aktion provozierte: Auf einem Video, das Renovate Switzerland auf Twitter veröffentlichte, ist etwa zu sehen, wie ein sichtlich enervierter Passant versucht, die Aktivistinnen und Aktivisten von der Strasse zu entfernen, damit ein Securitas-Fahrzeug passieren kann. Eine Aktivistin stürzt dabei. Derselbe Mann wird später von mehreren Polizisten zu Boden gedrückt, wie auf einem Foto der «Berner Zeitung» zu sehen ist.
«Die fallen gleich um»
Wie Raffaela Citino, so der Name des Passanten, gegenüber 20 Minuten angibt, habe er die Protestierenden lediglich zur Seite gestossen, damit ein Linienbus und der Securitas-Wagen hätten weiterfahren können. «Aber diese Leute fallen halt gleich um, wenn man ihnen ankommt.» Als wenig später ein gross gewachsener Polizist auf ihn zugekomen sei, da habe er es mit der Angst zu tun bekommen, erzählt der 69-Jährige. Er habe seine Hand gehoben und sie dem Polizisten auf die Brust gehalten, um diesen auf Abstand zu halten.
Dann sei alles sehr schnell gegangen. «Sie haben mich zu dritt gepackt und auf den Boden gedrückt», sagt Citino. Das sei sehr schmerzhaft gewesen, habe er doch kürzlich seine Schulter operiert. «Das habe ich ihnen auch unter Schreien gesagt, aber sie haben meine Schmerzen einfach ignoriert.» Der Polizei wirft der Senior übertriebene Härte vor: «Sich zu dritt so auf einen bald 70-Jährigen zu stürzen ist doch lächerlich.»
«Handgreiflich gegen unsere Mitarbeiter»
Die Darstellung der Kantonspolizei Bern klingt derweil etwas anders: Citino sei aus Sicherheitsgründen in Handschellen gelegt worden, weil er «die Konfrontation mit den Demonstrationsteilnehmern suchte und dabei handgreiflich gegen unsere Mitarbeiter wurde», lässt eine Sprecherin verlauten. Beim unbewilligten Umzug seien insgesamt 15 Wegweisungen ausgesprochen worden.
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