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RuhrgebietHier ist Deutschland so arm, dass Kinder in Containern schwimmen lernen
Immer mehr Kinder in Deutschland sind Nichtschwimmer. Da der Regierung das Geld für den Bau von entsprechenden Anlagen fehlt, steht nun auf dem ersten Schulgelände ein mobiles Hallenbad.
Darum gehts
Jedes fünfte deutsche Kind im Primarschulalter kann laut einer Umfrage nicht schwimmen.
Deutschland fehlen jedoch die finanziellen Mittel für neue Hallen- und Freibäder.
In Nordrhein-Westfalen gibt es seit dieser Woche deshalb einen mobilen Schwimmcontainer, später soll es in allen fünf Regierungsbezirken einen solchen geben.
Jedes fünfte Primarschul-Kind in Deutschland kann nicht schwimmen. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa laut den «Ruhr Nachrichten». Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl verdoppelt.
Doch Deutschland hat ein Problem mit Hallen- und Freibädern. Weil es zu wenige davon gibt und für Neubauten im Moment das Geld fehlt, wurde die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) erfinderisch. Der Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Donnerstag an einer Primarschule in Düren den ersten mobilen Schwimmcontainer eingeweiht. Darüber berichtet die «Zeit».
Was ist der Container?
Das mobile Hallenbad ist ein umgebauter Seefrachtcontainer, der künftig an verschiedenen Standorten aufgestellt werden soll. Kinder im Vorschul- und Primarschulalter können dort gratis Schwimmkurse belegen. So soll vermieden werden, dass die Wartelisten für reguläre Schwimmkurse nicht noch länger werden.
«Jedes Kind sollte schwimmen können», wird Wüst von der «Zeit» zitiert. «Umso wichtiger ist es, frühzeitig passende und vielfältige Angebote zu schaffen. Das Pilotprojekt ist vorerst auf zwei Jahre begrenzt und soll in jedem der fünf Regierungsbezirke durchgeführt werden. Sportvereine oder -verbände stellen jeweils Schwimmlehrer.
Woher kommt das Wasser und was passiert damit?
Laut den «Ruhr Nachrichten» werden die Becken im mobilen Hallenbad mit 30’000 Litern Wasser gefüllt. Wird es nicht mehr benötigt, soll es danach entchlort und den Bauern für die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Vorgesehen ist auch, dass Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach der Container installiert werden, die die Wärmepumpen für die Wasseraufbereitung und die Heizung mit Strom versorgen sollen. Die Kosten für Strom und Wasser werden vom Land übernommen.
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